Ein Brot für freies Saatgut!

Woher kommen die Samen in unserer Nahrung? Inwieweit hängt unser Ernährungssystem von Großunternehmen ab? Und wie kann ein Brotlaib uns helfen, unsere Schaffenskraft zurückzugewinnen? 

Letzten Januar schrieb Adrien Labaeye von der OpenSourceSeeds Initiative auf Facebook, dass sie nach einer Farm suchten, die ihren OpenSource Weizen für ein OpenSource Saatgut Brotprojekt verwenden könnte.

Isabelle und Gerhard folgten dem Ruf, solch einen Weizen auf dem Krumbecker Hof anzubauen.

Fast ein Jahr später, am 11. November 2019 trafen sich Gerhard und alle am Projekt Beteiligten auf dem Podium im Refugio in Berlin  zur Podiumsdiskussion. Bei dem offiziellen Projektlaunch mit ca. 60 Teilnehmern sprachen Saatguterzeuger/in, der Landwirt, der Müller, die Bäcker und InitiatorInnen des OpenSource Brotes über ihre verschiedenen Perspektiven auf unser Ernährungssystem. Und sie stellten sich den Fragen eines hoch interessierten  Publikums. Ein schöner Abende mit anschliessender Verkostung der leckeren frisch gebackenen Brote von den 5 Bäckereien, die den 1. OpenSourceWeizen vn Berlin verbacken hatten.

Das OpenSourceBrot ist eine Premiere: Zum ersten Mal kommt ein Produkt aus einer OpenSource Sorte in den Handel. Mit dem OpenSourceBrot möchten wir Bewusstsein und Verbindung schaffen – Vom Pflanzenzüchter bis zum Verbraucher. Menschen der gesamten Wertschöpfungskette tun sich dafür zusammen: Bauern, eine Mühle und verschiedene Berliner Bäckereien. So entsteht eine  Gemeinschaft, die sich bewusst um den Ursprung und die Vielfalt, nämlich die Samen für unsere Ernährung und Lebensmittel kümmert!

Der Großteil des weltweit verwendeten Saatgutes stammt von nur wenigen multinationalen Konzernen. Sogar im Bio Bereich gibt es nur wenig Alternativen. Stell dir vor, du könntest gegen Saatgut-Monopole protestieren, einfach indem du ein Brot kaufst!

Es ist ein Brot aus einem freien Weizen, denn das Saatgut wird mithilfe der Open-Source Saatgut Lizenz als Gemeingut geschützt. So bleibt es für alle frei verfügbar und kann nicht mit Patenten belegt werden. Frei von Konzernen! Damit adressiert das OpenSourceBrot die steigende Marktkonzentration im Saatgutsektor und zeigt eine Alternative auf: Freies Saatgut statt exklusiver geistiger Eigentumsrechte. Das heißt auch Vielfalt auf dem Acker anstatt  Vereinheitlichung und Normierung der Landwirtschaft.

Die Idee hat weitreichende Folgen, denn für ein Gelingen rückt auch ein anderer Faktor in den Mittelpunkt: Unser Handeln als Gemeinschaft.

Weitere Informationen zum Projekt finden Sie hier

#OpenSourceBread #FreeTheSeeds #BakersRebellion